

Dr. Heribert Dernbach – ein Nachruf
Ein Pathardi-Verein ohne Heribert Dernbach – das ist für viele in unserer Gemeinde und sicher alle in unserem Verein kaum vorstellbar. Immer noch. Am Mittwoch, den 21. März, erreichte uns die traurige Nachricht, dass unser langjähriger Vorsitzender im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Dr. Heribert Dernbach war Kopf und Seele des Pathardi-Vereins. Unermüdlich hat er die Kontakte nach Indien gepflegt, hat Patinnen und Paten für die Unterstützung der Kinder geworben, Spenden gesammelt, Veranstaltungen initiiert und das Vereinsleben geprägt. Er hat Gäste aus Indien eingeladen, die aus erster Hand von ihrer Arbeit berichteten, und einige von uns erinnern sich gern an die eindrucksvolle Indien-Reise, die er 2008 organisiert hat. Er, der selbst gern tanzte, hatte die großartige Idee, Father Saju, den „tanzenden Jesuiten“, nach Hamburg einzuladen, der uns die großen Verbindungslinien zwischen östlicher und westlicher Spiritualität erfahrbar machte.
Seit mehreren Jahren kämpfte Heribert Dernbach mit einer schweren Erkrankung. Sein Umgang mit diesem Schicksal hat uns alle beeindruckt. Mit einer Mischung aus Zähigkeit, Lebenswillen und gelassenem Gottvertrauen hat er der Krankheit erstaunlich lange getrotzt. Solange es ihm möglich war, leitete er aktiv die Arbeit des Vereins; bis zuletzt hat er sie mit seinem Wissen und seinem guten Rat unterstützt.
Heribert Dernbach hat unglaublich viel für seine Gemeinde geleistet. Er war im Kirchenvorstand aktiv, hat sich in der Suchtkrankenhilfe und Obdachlosenarbeit engagiert und die Einrichtung des Trauerzentrums und des Kolumbariums in St. Thomas Morus maßgeblich mitgestaltet. Am 29.Januar 2017 verlieh ihm Erzbischof Stefan Heße im Marien-Dom die Ansgar-Medaille als Auszeichnung für sein vielfältiges caritatives Engagement. „Was ihr den geringsten meiner Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40) – das Motto des Pathardi-Vereins war erkennbar auch das Motto für Heribert Dernbachs Leben.
Schon 2004 erhielt der Pathardi-Verein die Franz Xaver-Ehrenmedaille der weltweiten Jesuitenmission für die Unterstützung der Missionare in Pune, Indien. Auch dort ist die Anteilnahme groß. Father Agnelo Mascarenhas SJ, der Provinzial von Pune und damit auch zuständig für Pathardi, schrieb uns: „Wir sind unendlich dankbar für die große Unterstützung, die wir von Dr. Dernbach und dem Pathardi-Verein in all den Jahren erhalten haben und immer noch erhalten. Viele arme Kinder haben davon profitiert und ihren Weg gefunden. Wir danken Gott für diesen Menschen, der sein Leben so gut und sinnvoll im Dienste der Bedürftigen gelebt hat.“ Schwester Hilda, die in Shevgaun die Krankenschwesterausbildung koordiniert, ergänzt: „Ich habe Heribert Dernbach in Hamburg getroffen, er zeigte so großes Interesse an unserer Arbeit, er war schon krank, aber er hat alles getan, um unser Projekt und den Pathardi-Verein zusammenzubringen. Auch wenn er nun nicht mehr unter uns ist – sein Geist lebt fort und leitet uns.“
Mit Father Robert D’Costa war Heribert Dernbach persönlich befreundet: „Heribert hatte ein Herz voller Liebe und Zuneigung, ich werde ihn sehr vermissen. Gott wird ihn belohnen.“ Und Father Saju George, der tanzende Jesuit, erinnert sich: „Erst vor acht Wochen habe ich noch mit ihm gesprochen, er sagte mir, er werde womöglich nicht mehr leben, wenn ich im Mai wieder nach Hamburg komme. Das ist nun wahr geworden nach Gottes Willen. Er war ein feiner Mann: liebevoll, zugewandt und zutiefst menschlich. Ich werde für seine heiligmäßige Seele beten.“ Father Dorathick schließlich, der unsere Gemeinde erst vor einem halben Jahr besucht hat, ist froh, dass er Heribert Dernbach noch kennen lernen durfte: „Was er geleistet hat, ist auch für uns eine Inspiration. Ich denke, er hat ein erfülltes Leben gelebt. Wir werden uns immer an ihn erinnern, zumal sein Todestag, der 21. März, der Gründungstag unseres Ashrams ist.“
Unser verstorbener Vorsitzender hinterlässt uns im Pathardi-Verein ein großes Erbe: die Verantwortung für ein Netzwerk der Hilfe für arme Kinder in Indien. Wir werden versuchen, diesem Erbe gerecht zu werden. Mit seiner Tatkraft, seinem kritischen Verstand, seiner klugen Freundlichkeit und seiner Gewissheit, von Gottes Güte getragen zu sein, wird Heribert Dernbach uns immer ein Vorbild bleiben. Möge er, wie er es gehofft hat, zu einem neuen Leben auferstehen.
Christoph Bungartz und Petra Ahrweiler im Namen des Pathardi-Vereins

Unsere Standorte
Derzeit betreuen wir ca. 250 Patenkinder im westlichen Teil Indiens in: PATHARDI, GHULEWADI und AJRA / WATANGI im Bundesstaat Maharashtra sowie Verna im Bundesstaat Karnataka und Sancoale in Goa.
Zudem Unterstützen wir den christlichen Ashram Shantivanam mit Pater Dorathick in Tamil Nadu, in Südindien.

Unsere Projekte
Zusätzlich zu unseren Patenschaften, dem Kernelement unseres Vereins, fördern wir ausgewählte PROJEKTE:
SVASAK, ein Programm für medizinische Primärhilfe und Aufklärung in den ländlichen Gebieten um SHEVGAON, sowie die Ausbildung bedürftiger Mädchen zur Krankenschwester in dieser Region. Wir fördern zudem ein Dorfentwicklungsprojekt in einem Dürregebiet in AHMEDNAGAR. Ebenfalls unterstützen wir Pater Dorathick bei seinem Projekt, dem Bau eines neuen Kindergartens in Shantivanam, Südindien.

Aktuelles
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