Die Eltern der Kinder stammen aus den untersten Kasten, den unberührbaren Kasten (Dalits) oder sie gehören als Angehörige von sogenannten indigenen Volksstämmen (Tribals oder Adivasi) keiner Kaste an. Zu den Dalits zählen etwa 16,6 % (202 Mio.) und zu den indigenen Volksstämmen etwa 8,6 % (104 Mio.) der indischen Bevölkerung. Die Dalits und Tribals/Adivasi gehören zu den ärmsten der armen Menschen in Indien, ca. 85 % leben unter der Armutsgrenze. Trotz gegenteiliger Gesetze – Minderheitenrechte sind in der indischen Verfassung verankert – werden die Tribals/Adivasi als Nicht-Hindus neben den Dalits in der indischen Gesellschaft nach wie vor als Ausgestoßene diskriminiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
Angehörige dieser Bevölkerungsgruppen verdingen sich häufig als sehr schlecht bezahlte Tagelöhner bei den Landbesitzern, ziehen als Erntehelfer (Zuckerrohrschneider) monatelang in weit entfernte Gebiete oder ziehen als Hirten ohne festen Wohnsitz mit ihren Familien und Ziegenherden auf der Suche nach Futter für ihre Tiere durch die kargen Landstriche. Eine Schule besuchen die Kinder in der Regel nicht. Auch kleine Handwerker in den Dörfern oder Besitzer von Kleinstgrundstücken verdienen oft nicht genug, um ihre Existenz zu sichern und ihre Kindern auf eine gute Schule zu schicken. Dies erklärt, warum in den Bevölkerungsgruppen, aus denen der größte Teil der unterstützten Kinder stammt, die durchschnittliche Analphabetenrate bei den Männer über 40 % und bei den Frauen über 60% liegt.
Die Aufnahme in ein Wohnheim ist unabhängig von der Religionszugehörigkeit des Kindes oder der Eltern, maßgeblich sind die Bedürftigkeit und die Perspektive des Kindes.